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Samstag, 24. Oktober 2020

Zuverlässigkeit der Stromversorgung bleibt hoch

Deutsche Stromkunden waren 2019 durchschnittlich nur 12 Minuten ohne Strom, so die neue VDE FNN Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik. Für diese Zuverlässigkeit wird ein hoher Aufwand an netzstabilisierenden Maßnahmen betrieben.

Die Stromversorgung in Deutschland wird nachhaltiger und klimaschonender und ist dabei sehr zuverlässig. Vor allem Netzbetreiber engagieren sich dafür rund um die Uhr. Dass sich der hohe Aufwand im Netzbetrieb lohnt und erfolgreich ist, belegt die neue VDE FNN Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik 2019. Über ganz Deutschland gerechnet, musste ein Stromkunde im Jahr 2019 nur 12,0 Minuten ohne Strom auskommen (2018: 13,3 Minuten). Damit war jeder Haushalt zu über 99,997 Prozent versorgt. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Stromausfall betroffen zu sein, war vergleichsweise gering: Drei von vier Kunden haben im gesamten Jahr 2019 keine Unterbrechung erfahren.

Besonders wichtig für Industrie und Gewerbe: 2019 haben die Ereignisse, die zu Spannungseinbrüchen führten, nicht zugenommen. Zu solchen Störungen zählen etwa Kurzschlüsse. Zum Hintergrund: Die eingesetzten Geräte und Anlagen reagieren teilweise sensibel auf kleinste Spannungsschwankungen, da immer mehr empfindliche Bauteile und Steuerungen eingesetzt werden.

Großer Aufwand der Netzbetreiber

Netzbetreiber leisten einen enormen Aufwand, um die Netze in den zulässigen Grenzen von Frequenz, Spannung und Leitungsbelastung zu betreiben. Die Anforderungen dabei steigen durch den Umbau auf erneuerbare Energien und auch durch den damit nötigen Stromtransport über weite Strecken: Da der Netzausbau nicht so schnell möglich ist, entstehen vermehrt Engpässe im Netzbetrieb, welche die Netzbetreiber beheben müssen.

Heike Kerber, Geschäftsführerin Forum Netztechnik/Netzbetrieb (VDE FNN): „Ziel ist eine gleichbleibend hohe Zuverlässigkeit der Stromversorgung. Bisher kann sich diese sehen lassen. Allerdings dürfen wir uns darauf nicht ausruhen. Deshalb leisten Netzbetreiber großen Aufwand, um dieses Gut aufrechtzuerhalten. Beispielsweise nutzen sie immer mehr Möglichkeiten im Betrieb, etwa die höhere Auslastung von Freileitungen bei entsprechenden Wetterbedingungen.“ 2018 konnten Netzbetreiber durch Engpässe rund 3,5 Prozent des Jahres-Bruttostromverbrauchs nicht wie geplant einspeisen lassen. Die Entschädigungen, die Netzbetreiber an die Anlagenbetreiber zahlten, lagen 2018 im hohen dreistelligen Millionenbereich.

Über die Statistik

Die jährliche Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik zeigt, wie sich die Qualität der Stromversorgung in Deutschland entwickelt. Die Basis dafür sind freiwillige Angaben von Netzbetreibern zu Störungen und Verfügbarkeiten. Die Daten repräsentieren rund 75 Prozent des deutschen Stromnetzes. Sie sind für sämtliche Spannungsebenen repräsentativ.

Die ausführliche VDE FNN Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik 2019 ist ab Oktober 2020 im VDE-Shop erhältlich. Weitere Informationen zu den wichtigsten Kennzahlen der Statistik stehen auf der VDE FNN-Website.

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